101 Essays, die dein Leben verändern werden — Brianna Wiest
Die "101 Essays" sind intellektuelles Fastfood für Menschen, die sich vor allem als defizitär und unzulänglich erleben.
Zusammenfassung - 101 Essays
Okay, ich gebe zu, ich bin drauf reingefallen!
„101 Essays, die dein Leben verändern werden“ – klingt ja zunächst einmal super. Dann noch der Aufkleber „Spiegel Bestseller Platz 1“.
Also habe ich zugegriffen … und mich dabei mächtig vergriffen.
Klar, das Inhaltsverzeichnis klingt spannend. „Die 7 Prinzipien des Zen“, „Unbewusste Verhaltensweisen, die dich daran hindern, das Leben zu führen, das du dir wünscht“, „Die Psychologie der Alltagsroutine“, „10 Dinge, die emotional intelligente Menschen nicht tun“ und noch 97 weitere – tatsächlich interessant – klingende Überschriften.
Aber das war es dann auch schon mit interessant. Wenn man dann in die Lektüre einsteigt, entdeckt man ein extrem dünnes Süppchen.
„Die 7 Prinzipien des Zen“ zum Beispiel.
Da wurde mir fast schlecht.
Zen-Buddhismus auf vier Seiten zusammengefasst? Gewagt. Aber dann mit Tipps wie „Neben deinen Meditationsübungen ist das Wichtigste, dass du dir Zeit zum Entspannen, Erholen und Nachdenken nimmst“. Oberflächlicher und banaler geht es nun wirklich nicht.
Und so erscheint mir das ganze Buch: eine Anreihung und Aufzählung von (Binsen)-Weisheiten.
Lektüre für Rebel Minds?
Ein klares NEIN: Zielgruppe scheinen Menschen zu sein, die im Grunde mit sich, ihrem Leben, ihrem Körper, ihrem Denken oder Handeln unzufrieden sind. Die sich als defizitär und unzulänglich erleben.
Wer sich hier verortet und kein Problem mit intellektuellem Fastfood hat, kommt mit „101 Essays, die dein Leben verändern werden“ voll auf seine Kosten. Für Menschen mit Growth Mindset, die echte Essays und Tiefgang erwarten, ist das Buch eine arge Geschmacksverirrung.
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